Es ist schon längst gang und gäbe geworden, benötigte Informationen im Internet zu suchen. Bei der Fülle des Informationsangebots muss zuerst eine gezielte Auswahl stattfinden. Dabei helfen uns Suchmaschinen, von denen die von Google und Microsofts Bing die bekanntesten sind.
Nach einer Ermittlung, die sich auf Mai 2015 bezieht, nutzen etwa 90% der Teilnehmer in Deutschland dabei das Angebot von Google. Daher macht es sehr viel Sinn, sich einmal damit zu beschäftigen, welche Daten, aus welchen Gründen und zu welchen Zwecken über Sie, den ratsuchenden Nutzer gespeichert werden. Ein Blick in die von Google veröffentlichte Datenschutzerklärung (Stand. 25.03.2016) bringt uns dabei weiter.
Folgende Angaben werden von Google erfasst und gespeichert:
- Gerätebezogene Informationen (Modell der Hardware, Version des Betriebssystems, Informationen über das genutzte Mobilfunknetz, einschließlich Ihrer Telefonnummer). Gerätekennungen und Telefonnummer werden gegebenenfalls mit Ihrem Google-Konto verknüpft.
- Protokolldaten (Neben der IP-Adresse werden auch Einzelheiten über die von Ihnen vorgenommene Nutzung der Dienste, wie beispielsweise ihre Suchanfragen gespeichert. Bei einer mobilen Inanspruchnahme werden auch ihre Telefonnummer, Anrufernummer, Weiterleitungsnummer, Datum und Uhrzeit, Dauer des Anrufs und SMS-Routing-Informationen erfasst.
- Standortbezogene Informationen (Daten über ihren tatsächlichen Aufenthaltsort, wobei diese durch GPS-Systeme, WLAN-Zugangspunkte, Mobilfunkmasten und IP-Adressen ermittelt werden).
- Eindeutige Applikationsnummern (Anwendungsnummern bestimmter Dienste).
- Lokale Speicherung (Erfassung von Informationen, die lokal auf ihrem Rechner abgespeichert sind und durch den Webspeicher ihres Browsers und Anwendungsdaten-Caches übermittelt werden. Google weist an dieser Stelle ausdrücklich darauf hin, dass hier auch personenbezogene Daten erfasst werden).
- Cookies und ähnliche Technologien (Technologien, mit denen ihr Browser und ihr Gerät identifiziert werden und die weitere Daten über die Nutzung von Diensten von Google und anderen Anbietern erfassen. Hierdurch wird auch eine Analyse ihres Besuches auf mehreren Webseiten ermöglicht.
Die Daten, die Google erfasst und von Partnern zur Verfügung gestellt werden, werden mit ihrem Google-Konto verknüpft. Über ein Google-Konto dürfte im Allgemeinen jeder Anwender verfügen, der im mobilen Bereich mit dem Betriebssystem Android auf Smartphones oder Tablets arbeitet. Zwar ist eine Anmeldung bei Google nicht mehr zwingend erforderlich, um die Geräte in Betrieb nehmen zu können, aber bei Fehlen des Accounts lassen sie sich nicht in vollem Umfang nutzen. Auch andere Nutzer, die Angebote wie „Maps“, „News“ oder „YouTube“ nutzen wollen, dürften ebenfalls ein Google-Konto haben. Mit anderen Worten gesagt, weiß Google über jeden Bundesbürger mehr, als es staatliche Behörden jemals zu erträumen wagen würden.“ Die Nutzung solcher Webdienste macht uns mehr und mehr zum „gläsernen Bürger“.
Ein Schutz hiervor ist zumindest teilweise durch die Benutzung anonymisierter Suchdienste möglich. Zwei Anbieter, die unter dem Namen „Startpage“ und „Ixquick“ auftreten, haben sich nunmehr zusammengeschlossen. Bei Aufruf der Seite „startpage.com“ kann der Suchdienst in den Google-Browser Chrome oder in Mozilla Firefox integriert werden. Hierfür ist nur in den jeweiligen Einstellungen die Berücksichtigung dieses Dienstes zu veranlassen, was durch einen Klick auf die Schaltfläche „Hier“ im Pull-Down-Menu zu „+ Zu Chrome hinzufügen“ sehr einfach zu bewerkstelligen ist. Schließlich sollte diese Suchmaschine in den Einstellungen von Chrome als Standard festgelegt werden. Für die Nutzung auf mobilen Endgeräten unter den Betriebssystemen „Android“ oder „iOS“ stehen entsprechende Apps zur Verfügung.
Dabei wird jede Suchanfrage von Ihnen an einen Proxy-Server weitergeleitet. Von dort aus wird dann die Anfrage bei der Google-Suchmaschine durchgeführt. Bevor das Suchergebnis an Sie weitergegeben wird, werden alle Tracking-Cookies aus den Resultaten entfernt. Startpage sichert zu, dass weder Ihre IP-Adresse gespeichert wird, noch Informationen an Google weitergegeben werden. Man will auf diese Weise ein Schutzschild vor Ausspähung durch Google sein. Trotzdem werden alle Suchergebnisse, die über Google ermittelt werden, zur Verfügung gestellt. Ein Nachteil bei der Anwendung von Startpage ist daher nicht zu befürchten.
Dazu können noch bestimmte Suchfunktionen durch das Programm festgelegt werden. Hierzu gehören vor allem auch ein „Familienfilter“ und ein „Videofilter“, die die Ergebnisse nicht jugendfreier Inhalte ausblenden.
Startpage ist ein europäisches (holländisches) Unternehmen. Durch das „Europäische Datenschutzgütesiegel“ wird die Einhaltung der datenschutzrechtlichen Versprechungen bestätigt.
Jeder Nutzer ist aufgefordert zu entscheiden, welches Risiko er inkaufzunehmen bereit ist. Alternativen stehen jedenfalls zur Verfügung.
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